Stellenwert
von GZ
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Im Leserbrief "Lehrpläne müssen überarbeitet werden" vom 19. März
2011
in den Salzburger Nachrichten wurde unter anderem auch der
Unterrichtsgegenstand Geometrisches Zeichnen (GZ) in
pauschalisierender
und herabwürdigender Weise mit folgenden Worten öffentlich
abqualifiziert:
"Unsere Kinder ... sind wirklich extrem
gefordert und teilweise auch überfordert. Die
kompliziertesten
Rechenvorgänge müssen beherrscht werden ... und die
unmöglichsten
Formen in Geometrisch (sic!) Zeichnen braucht man im Leben
jeden Tag.
Alles Blödsinn. Befreien wir unsere Kinder von diesem
Schwachsinn und
verwenden wieder mehr Zeit für das Wesentliche." (Zitat; der vollständige Wortlaut des
Leserbriefes kann dem Mailanhang entnommen werden.)
Da unser Fachbereich immer wieder mit solchen und ähnlichen
"kritischen
Äußerungen" bedacht wird, hat Kollege Werner Gems (HTL Saalfelden
und
PH Salzburg, E-Mail: wgems@sbg.at), spontan folgendes
Antwortschreiben an die Redaktion der
Salzburger Nachrichten bzw. an den
Verfasser des Leserbriefes gerichtet:
BEZUG: Leserbrief von Herrn Dieter
Raggl,
4600 Thalheim bei Wels
„Lehrpläne müssen überarbeitet werden“
Sehr geehrter Herr Raggl,
ich beziehe mich auf Ihren Leserbrief vom 19.3.2011, in dem
Sie zu
Recht fordern, dass Lehrpläne entrümpelt gehören. Dass Sie
dabei
„GZ/Geometrisches Zeichnen“ – möglicherweise aus Ihrer
eigenen
Erfahrung heraus - als negatives Beispiel zitieren, kann ich
nicht
unwidersprochen lassen.
GZ hat nicht zuletzt wegen der starken Reduzierung der
Unterrichtszeit
„die von Ihnen geforderte Hausaufgabe“ bereits erledigt. Im
Mittelpunkt
der aktuellen Unterrichtstätigkeit steht nicht mehr das
reine
Antrainieren von Zeichenfertigkeiten sondern das
handlungsorientierte,
multimediale Lernen bezogen auf geometrische Objekte und
Vorgänge im
Raum und deren Bezug zu unserer realen Welt.
Konkret wird in Geometrisches Zeichnen (die Fachbezeichnung
ist längst
abzuändern) die Primärintelligenz „Raumvorstellung“
weiterentwickelt –
ein Bereich, in dem heutzutage viele Kinder aufgrund
fehlender
Fördermaßnahmen in der Kindheit massive Probleme haben, die
sich auch
auf das Lernen in anderen Fachbereichen negativ auswirken.
Weiters
werden Grundwissen und Grundfertigkeiten vermittelt, die für
die
weitere Ausbildung nicht nur in Richtung technischer Berufe
unabdingbar
sind (Baupläne, Werkzeichnungen erstellen und lesen uam).
Kein anderer Fachbereich in den Lehrplänen der
Pflichtschulen erfüllt
derzeit umfassend diesen konkreten Bildungsauftrag.
Mag. Werner Gems
ADG Fachverband der Geometrie in Österreich
www.geometry.at
Im Sinne einer breiten Meinungsäußerung der "Geometrie-Community"
wäre
es sicher hilfreich, wenn auch andere Kolleginnen und Kollegen
Ihren
Unmut über solche unqualifizieren bzw. uninformierten Bemerkungen
in
angemessener Weise artikulieren könnten oder zumindest dem
Fachverband
Informationen dieser Art zukommen lassen! Die Kontaktadresse der
Salzburger Nachrichten kann ebenfalls dem Mailanhang entnommen
werden.
Ergänzender Hinweis:
In diesem Zusammenhang soll abschließend auch auf den unverändert
aktuellen Beitrag von Dr. Andreas Asperl mit dem Titel "GZ -
ja
bitte!" hingewiesen werden. Der Beitrag ist im Internet an
der
Adresse www.eduhi.at/dl/GZ_-_ja_bitte_b_1323503950605995.pdf
abrufbar.
[KS]
20.03.2011
--
ADG-GZ @
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